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Bockwindmühle

Die Werbeliner Bockwindmühle

Zur Geschichte:


Eines der ältesten Dörfer des Landkreises Delitzsch war der bis zuletzt historisch geprägte Rundling Werbelin. Er bestand bis zu seiner Devastierung im Jahre 1992 aus 14 Bauernhöfen. 
 

Das Anspännergut NR. 5 wurde 1652 von Hans Barth aus Doberstau übernommen und ab 1680 von seinem Sohn Christoph Barth weitergeführt.
1735 übergab er das Gut an seinen Schwiegersohn Hans Werner. Dieser stammt aus Brodenaundorf und seine Herkunft geht auf Jakob Werner zurück,
den Stammvater der großen “Werner – Sippe”, welche um 1600 in Flemsdorf nachgewiesen wurde. 
 

Ab 1768 lebte der Sohn Richter Christoph Werner auf dem Gut. Sein Sohn Johann Christoph hinterläßt 1820 den Hof seiner Frau und den sieben Kindern.
Fast alle starben 1828 an Typhus und die älteste Tochter erbt mit ihrem Mann Joh. Christoph Baak den Hof.
Am 14. Juni 1844 kaufte der Müller Christian Ohme aus Bageritz einen Teil des Hofes für 325 Taler und beginnt im gleichen Jahr eine Bockwindmühle und mehrere Wohngebäude zu bauen. 
 

Bis 1907 wechselte das Mühlengrundstück mehrfach den Besitzer.
In diesem Jahr wurde es dann von der Familie Rost erworben und blieb bis 1990 in deren Besitz. 
 

Im Zuge des Braunkohleabbaus wurde die Devastierung des Ortes notwendig. Die letzte Besitzerin – Frau Menzel – mußte somit an die MIBRAG verkaufen. 
Sie erklärte sich mit dem Abbau der Mühle einverstanden und verkaufte diese an den Landkreis Delitzsch.

1991 baute die Löbnitzer Bau GmbH die Mühle ab und lagerte sie ein. 1994 wurde in beträchtlichem Umfang Mittel bereitgestellt, um die Mühle zu rekonstruieren und sie im Schullandheim Reibitz als Ergänzung der Bildungsarbeit und zur touristischen Nutzung wieder zu errichten.
Die Besonderheit der Mühle liegt im historischen und originalen Nachbau entsprechend ihres ursprünglichen Aussehens.
Seit sich Menschen von Getreide ernähren, verwendeten sie Werkzeuge und Geräte, um die Körner zu zermahlen. Die älteste Form, die schon in alten griechischen Sagen beschrieben wird, sind Handreibestein, Mörser und Stößel.

 

Diese Urformen der Mühle wurden in den Hochkulturen zu Tier- und Wassermühlen weiterentwickelt.
Seit dem 14. Jahrhundert sind Bockwindmühlen in unserer Heimat bekannt.

Kleine Getreidekunde:

Weizen

wächst auf nährstoffreichen Böden. Die Ähren haben keine Grannen. Die reife Pflanze ist tief
gelb gefärbt. Das reife Korn hat eine goldgelbe bis kupferne Farbe.

Roggen

gedeiht auf leicht, nährstoffarmen Böden. Die Ähren haben mittellange Grannen. Die reife Pflanze ist schmutzig grün / gelb gefärbt. Das reife Korn hat eine grau / grüne Farbe. Das dunkle Mehl dient der Zubereitung von Schwarz- und Misch-brot. Aus Schrot kann man Vollkornbrot backen.

Gerste

wächst bei nahezu allen Bodenverhältnissen.
Die Ähren haben lange Grannen. Die reife Pflanze ist wie das reife Korn gelb gefärbt. Wintergerste (4 Kornreihen in der Ähre) wird als Futtergetreide angebaut. Sommergerste (2 Kornreihen in der Ähre) ist der Hauptrohstoff für Bier.

Hafer

ist ein Sommergetreide und sein Fruchtstand wird als Rispe bezeichnet Er wächst auf leichten, nährstoffarmen Böden und ist als reife Pflanze grün / gelb gefärbt. Die Körner sind hellgelb. Durch seinen hohen Vitamin- und Nährstoffgehalt ist er ein ausge- zeichnetes Aufzucht- und Leistungsfutter. Als Haferflocken wird er vielseitig zur menschlichen Ernährung eingesetzt.